

„Bei meinen Gesprächen mit Soldatinnen und Soldaten, die aus dem Einsatz zurück gekehrt sind und auch bei meinem Besuch in Afghanistan bin ich immer wieder darauf hingewiesen worden welch große Probleme bei der Kommunikation der Soldaten im Einsatz mit ihren Familien zu Hause bestehen. Der Kontakt der Soldaten im Einsatz mit ihren Familien ist für beide Seiten in dieser persönliche schwierigen Phase unglaublich wichtig und ich wollte mich nicht damit abfinden, dass wir technisch nicht alles tun, um diese Kommunikation zu gewährleisten“, sagte der 34-Jährige, der für die SPD im Verteidigungsausschuss sitzt. Gemeinsam mit weiteren jungen Abgeordneten aller Fraktionen habe er deshalb in einer Arbeitsgruppe Vorschläge erarbeitet um diese Situation zu verbessern. „Gerade wir jungen Abgeordneten waren uns einig, dass die technischen Möglichkeiten heute vorhanden sind, um eine reibungslose Kommunikation sicher zu stellen. Wir haben mit Soldaten, Telekommunikationsanbietern und Vertretern aus Ministerien und Bundeswehr gesprochen und gemeinsam einen Maßnahmenkatalog erarbeitet“, so Klingbeil, der auch im Internet dazu aufrief Beispiele zu nennen wo es für die Soldaten Probleme gibt. „Die Resonanz war sehr groß und das hat noch einmal bestätigt wie drängend das Problem ist. Die Kapazitäten reichen in vielen Unterkünften nicht aus, um eine Videotelefonie beispielsweise per Skype zu ermöglichen. An den wenigen öffentlichen Rechnern ist zudem die Privatsphäre nicht gewährleistet und das sind nur einige der Schwierigkeiten.“ Die von Klingbeil, Agnieszka Brugger (Grüne), Christoph Schnurr (FDP) und Reinhard Brandl (CSU) erarbeiteten Vorschläge sind nun als interfraktioneller Antrag in den Bundestag eingebracht worden.
Konkret sieht der Antrag folgende Verbesserungen vor: Die Bundesregierung wird aufgefordert die technischen Möglichkeiten im Einsatzgebiet zu schaffen flächendeckend Möglichkeiten zur Videotelefonie einzurichten und dabei die Privatsphäre der Soldatinnen und Soldaten zu gewährleisten. Den Soldatinnen und Soldaten soll zudem ermöglicht werden kostenfrei nach Deutschland zu telefonieren und die geltende Beschränkung von 30 Minuten aufzuheben. Schnelles Internet soll Zukunft bereits von Beginn an in die Neubauten von Unterkünften integriert werden und die Möglichkeit einer kostenfreien Nutzung des Internets für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz geprüft werden.
„Der heute vorliegende Antrag ist das Ergebnis einer mehrmonatigen intensiven Arbeit an diesem Thema. Ich hoffe wir schaffen es damit gemeinsam die Betreuungskommunikation der Soldatinnen und Soldaten dauerhaft zu verbessern. Es ist traurig, dass es zehn Jahre gedauert hat aber ich hoffe die Bundesregierung setzt diese deutliche Initiative des Parlaments schnell und entschlossen um“, machte Klingbeil deutlich.