Energiewende in Soltau im vollen Gange – Klingbeil fordert entschlossene Schritte der Bundesregierung

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil machte im Rahmen seiner Tour der Ideen durch den Wahlkreis vor kurzem Station in Soltau. Ein Schwerpunkt des Besuchsprogramms war für Klingbeil die Umsetzung der Energiewende vor Ort.

Bei den Stadtwerken Soltau (v.l.): Geschäftsführer Dr. Claus-Jürgen Bruhn, Lars Klingbeil, Bernd Ingendahl und Harald Garbers
Bei der Wohnungsbaugenossenschaft: Klingbeil mit Geschäftsführer Ralf Gattermann und einer exemplarischen Dämmungsschicht für den Wohnungsbau

„Wir gehen in Soltau und im Heidekreis durchaus mit gutem Beispiel voran. Aber solange sich nicht einmal die Ministerien auf Bundesebene untereinander einigen und entschlossen einen Masterplan vorlegen, verstolpern wir die Energiewende. Hierfür haben wir keine Zeit. Der Ausbau Erneuerbarer Energien, Förderprogramme mit Augenmaß, die Festschreibung der Energetischen Gebäudesanierung, Programme für mehr Energieeinsparung und Effizienz – all das gerät zur Zeit ins Stocken“, sagte Klingbeil, der entschlossene Schritte der Bundesregierung einforderte.

Der 34-Jährige informierte sich gemeinsam mit Harald Garbers und Bernd Ingendahl von der SPD-Soltau zunächst bei den Stadtwerken Soltau und Geschäftsführer Dr. Claus-Jürgen Bruhn über den Fortschritt der Energiewende und die Situation am Strommarkt. Im Gespräch ging es auch um die Frage steigender Energiepreise im Rahmen der Energiewende. „Wichtig ist für mich, dass wir nicht nur Atomstrom durch Ökostrom ersetzen, sondern auch über Energieeffizienz und Einsparungen reden. Ebenso müssen dezentrale Strukturen der Energieversorgung gefördert werden“, so Klingbeil. Und weiter: „Stadtwerke haben aus meiner Sicht eine Schlüsselfunktion bei der Umsetzung der Energiewende. Sie stehen für Dezentralität und haben direkten Kontakt zum Verbraucher. Stadtwerke stabilisiert und gestärkt “, so Klingbeil. Bruhn unterstrich, dass die Stadtwerke Soltau den von Klingbeil skizzierten Weg als erstes Unternehmen in Niedersachsen seit dem 1.1.2008 beschritten: So würden in Soltau ausschließlich 100% NaturStrom aus Wasserkraft an die Kunden geliefert; bei Erdgas haben sich die Stadtwerke für eine Klimaneutralstellung für alle Lieferungen entschieden. Er wies im Gespräch zudem auf die Effizienz-Potenziale in der Wirtschaft hin. Neue Maschinen und Technologien könnten hier einen wichtigen Beitrag leisten. Es müsse hier auch über Investitionsanreize nachgedacht werden waren sich Klingbeil und Bruhn einig.

Im Anschluss trafen sich Klingbeil und die SPD-Delegation mit Vertretern der Wohnungsbaugenossenschaft Soltau eG. Im Gespräch mit Geschäftsführer Ralf Gattermann und Mitgliedern des Aufsichtsrates der Genossenschaft ging es unter anderem um die Investitionstätigkeit der Genossenschaft in den vergangenen Jahren, die eng mit der energetischen Gebäudesanierung verknüpft sind. „Der Bund muss sich in den Verhandlungen um die Zukunft der Energetischen Gebäudesanierung auf die Länder zubewegen, damit das Programm weitergehen kann. Es ist neben den Effekten der Energieeinsparung auch ein Wachstumsmotor für die mittelständische Wirtschaft. Jeder eingesetzte Fördereuro zieht je nach Statistik acht bis zwölf Euro Folgeinvestitionen nach sich“, lobte Klingbeil die Förderung. Insgesamt sind über 700 Wohnungen in Soltau im Besitz der Genossenschaft. Die Leerstandsquote liegt zur Zeit unter drei Prozent. „Genossenschaften wie hier in Soltau sind in Deutschland ein Paradebeispiel, wie Solidarität und Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem oder sozialen Handeln verknüpft werden können“, machte Klingbeil im Gespräch deutlich. Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2012 zum Jahr der Genossenschaften erklärt.

Abgerundet wurde das Programm der Sozialdemokraten in Soltau mit einem Besuch der Firma Fehlig, die sich auf den Handel mit landwirtschaftlichem Bedarf spezialisiert hat.

Flickr-Fotostream von Lars Klingbeil: