

"Die Politik hat diese Entwicklung zu lange ignoriert und ist untätig geblieben. Wir benötigen eine Fachkräfteoffensive, um den Engpässen zu begegnen“, sagte Klingbeil im Anschluss an das Gespräch mit MaiMed Geschäftsführer Dirk Pfemfert.
Pfemfert erläuterte nach einer Führung durch die Lagerhalle und den Bürokomplex, dass sich sein Unternehmen bewusst zum Standort Neuenkirchen bekennt und dies mit dem Bau des Logistikzentrums und der Lagerhalle an der Robert-Koch-Straße unterstrichen hat. Jedoch befinde sich das Unternehmen im Wettbewerb um gute Arbeitsplätze auch in Konkurrenz zu anderen Unternehmen in den Metropolen. Insbesondere im mittleren Management gestalte sich die Suche nach neuen Fachkräften zunehmend schwierig. Unternehmerisches Wachstum könne nur mit zahlreichen gut ausgebildeten Mitarbeitern umgesetzt werden, so Pfemfert. „Unternehmen wie MaiMed zeigen, dass es hier in der Region von den logistischen Anforderungen her gute Möglichkeiten gibt Produkte international zu vermarkten und zu verkaufen. Dafür braucht es aber auch in Zukunft spezialisierte und hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Potenzial an Arbeitskräften wird deutschlandweit in den kommenden 15 Jahren um 3,6 Millionen Menschen sinken – im selben Zeitraum steigt der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften. Wir können uns in Zukunft allein aus ökonomischen Aspekten kein Bildungssystem leisten, das Kinder zurücklässt. Wir brauchen einen Mix aus guter Ausbildung vor Ort, aber auch einem Attraktivitätsgewinn für gut ausgebildete ausländische Fachkräfte. Die Situation am Fachkräftemarkt ist deshalb gerade für uns im Heidekreis eine der entscheidenden politische Herausforderung, um auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, zog Klingbeil ein Fazit des rund zweistündigen Besuchs.