„Klare Regeln, um allen Seiten gerecht zu werden“ – Klingbeil diskutiert mit Landvolk über Zukunft der Landwirtschaft

Offen und kontrovers wurde diskutiert auf dem Hof des Vahlder Landwirtes Cord Renken. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil nahm sich im Rahmen eines Besuchsprogramms in der Samtgemeinde Fintel mehr als zwei Stunden Zeit, um mit Renken sowie den Vorsitzenden des Kreislandvolkverbandes Rotenburg–Verden, Gerhard Eimer und Jörn Ehlers und weiteren Vorstandsmitgliedern, zu diskutieren und sich über die Arbeit auf dem Hof zu informieren.

von links: Cord Renken, Hilmer Vajen (beide Vorstandsmitglieder Kreislandvolk Rotenburg-Verden), Rüdiger Bruns (Bürgermeister Fintel), Lars Klingbeil (MdB) bei der Besichtigung der Schweinemastställe

„Steigende Preise der Produktionsmittel wie Futtermittel und Energie, stark schwankende Milch-und Schweinepreise und sich ändernde politische Vorgaben sorgen dafür, dass viele Landwirte unter einem hohen Anpassungsdruck stehen. Das muss bei allen emotionalen Diskussionen um die Zukunft der Landwirtschaft bedacht werden. Wir brauchen klare Regeln für die Tierhaltung, um Produzenten, Verbrauchern, aber auch dem Tierschutzgedanken gerecht zu werden“, machte Klingbeil deutlich. Auch die Landvolk-Vertreter plädierten für klare und nachvollziehbare Regeln, forderten jedoch ein, dass diese ein gesundes Wachstum von Betrieben nicht behindern dürfe. Darüber hinaus müssten die von der Politik geforderten Regeln für alle Marktteilnehmer gleichermaßen Gültigkeit haben.

Renken erläuterte Klingbeil, der vom Finteler Bürgermeister Rüdiger Bruns und dem Kreistagsabgeordneten Wilfried Behrens begleitet wurde, bei einem ausführlichen Rundgang die Produktionsabläufe in der Milchviehhaltung und der Schweinemast auf seinem Betrieb. Spezialisierung seit heute in der Landwirtschaft notwendig – dennoch sei die alleinige Konzentration auf ein Standbein auf Grund der Umbrüche in der Landwirtschaft riskant. Die Erzeugung von Biogas habe sich zudem für viele Landwirte in der Region zu einem überlebenswichtigen Standbein entwickelt. „Rot Grün wollte mit der Einführung des EEG und der Biogasförderung erreichen, dass Erneuerbare Energie dezentral entstehen und dafür auch das Know-How und die Ressourcen der Landwirtschaft genutzt und gefördert werden. Das bleibt ein richtiger Ansatz. Es gibt aber Fehlentwicklungen, insbesondere dort wo sich eine industrielle Produktion durchsetzt, die mit bäuerlicher Landwirtschaft nichts mehr zu tun hat. Die Bundesregierung hat dies mit der Reform des EEG im vergangenen Jahr eher noch verschärft, indem Großanlagen stärker gefördert werden – das geht eindeutig in die falsche Richtung“, so Klingbeil. Beide Seiten vereinbarten in Zukunft weiter im Gespräch zu bleiben.

flickr-Fotostream von Lars Klingbeil