

Mit den Saatzucht-Vorständen Axel Lohse und Hans-Jürgen Brunkhorst wurde nach einer Werksbesichtigung und einer Präsentation über Finanzkrise, Gentechnik, Spekulation mit Lebensmittel eine breite Themenpalette diskutiert. Dabei erfuhren die Politiker auch, dass die Stader Saatzucht mit 36 Standorten in allen Landkreisen des Elbe-Weser-Dreiecks und über 2.500 Mitgliedern zu den größten landwirtschaftlichen Dienstleistern Deutschlands gehört. Lars Klingbeil und Stefan Schimkatis zeigten sich vom großen Umfang der Geschäftsfelder beeindruckt und nahmen eine Reihe von Anregungen und Fragen mit in ihre politische Arbeit. Unter anderem wurde darauf verwiesen, dass trotz der Vormachtstellung des LKW-Verkehrs ein direkter Bahnanschluss ein wichtiger Standortvorteil ist. Die Bahn bleibe als Verkehrsweg wichtig und dürfe nicht vergessen werden. Klingbeil lobte den großen Einsatz der Saatzucht für ihre Mitglieder: „Im Jahr der Genossenschaften freue ich mich besonders, dass ich den Weg hierher nach Apensen gefunden habe. Hier wird unverzichtbare Arbeit für die Landwirte geleistet, und die Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen mit Leben erfüllt.“
Bei der Firma „wibra-plast“ wurde die Delegation von der Geschäftsführerin Heidi Wilke empfangen. Der Betrieb, der sich auf die Produktion von Dichtungen spezialisiert hat, ist nach eigener Aussage durch seine Kundenähe, durch die kurzen Entscheidungswege und seiner kleinen aber engagierten Belegschaft gut aufgestellt. „Wir sind stabil gewachsen“, so Heidi Wilke. Zustimmung fand Lars Klingbeil zu seinem Bekenntnis zu einem gesetzlichen Mindestlohn. „Gerade Mitarbeiter in kleinen aber gesunden Betrieben wie wibra-plast können so auch eine angemessene finanzielle Wertschätzung für ihre Arbeit erhalten, ohne dass dies eine Gefahr für die Konkurrenzfähigkeit der Firma bedeutet“, wie Klingbeil betonte.
Am Nachmittag wurde die „Scherenmanufaktur Paul“ zusammen mit Michael Ospalski, Bürgermeister vom Flecken Harsefeld und Harald Kötzing, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Harsefeld besichtigt. Dieses Familienunternehmen mit 125 jähriger Tradition, das von neuen Eigentümern geführt wird, zeigt den gesamten Umfang der Scherenproduktion. „Etwa 60% aller Scheren in Deutschland werden hier produziert“, wie Geschäftsführer Sebastian Vossmann betont. Nur wisse das so gut wie niemand, da viel im Auftrage bekannter Marken gearbeitet werde. Mit innovativen Ideen und neuen Produkten will man sich weiter am Markt positionieren und erwägt zudem, verstärkt unter eigenem Namen zu produzieren.