

Bounoua, der mehrere Pflegeeinrichtungen im Heidekreis betreibt, zeigte Klingbeil auf, unter welchem finanziellen Druck viele Anbieter stehen – gerade wenn sie die Maxime einer bestmöglichen Versorgung und Pflege verfolgen. „In einer älter werdenden Gesellschaft wächst auch die Bedeutung der Pflege immer weiter. Wir wissen welche Herausforderungen auf uns zu kommen. Politik muss schon heute die richtigen Weichen für diese Entwicklung stellen“, machte Klingbeil deutlich. Konkret müsse mehr Geld in die Pflege fließen, um die gestiegenen Anforderungen zu finanzieren. „Die SPD schlägt vor, die Pflegebeiträge um 0,5 Prozent auf 2,3 Prozent zu erhöhen. Das bringt 6 Milliarden Euro mehr, die wir dringend in der Pflege benötigen“, verdeutlichte Klingbeil. Bounoua begrüßte diesen Vorschlag und machte deutlich, dass er von der Politik die Ehrlichkeit erwarte, dass in Zukunft mehr Geld in der Pflege benötigt wird.
Auch im Heidekreis sei laut Bounoua inzwischen ein Fachkräftemangel zu erkennen. Es werde zunehmend schwieriger geeignete Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen. Der Markt um gutes Personal sei umkämpft, was inzwischen auch zu einer deutlichen Anhebung der Löhne für Fachkräfte geführt habe. „Die Antwort darauf kann aus meiner Sicht nicht sein, die Zugangsvoraussetzungen für Pflegekräfte abzusenken. Durch eine Veränderung der Ausbildung können Hürden abgebaut werden. Auch die Übernahme des Schulgelds in der Pflegeausbildung durch eine Pflegefonds kann eine Möglichkeit sein. Am Ende geht es um eine Attraktivitätssteigerung des Berufs durch gute Bezahlung und Entlastung von körperlichen und psychischen Überanstrengungen in diesem Bereich“, sagte Klingbeil, der mit Bounoua vereinbarte im engen Austausch zu bleiben.