

Köthe machte die konkreten Auswirkungen der Reform auf den Standort Munster deutlich. Zwar bleiben auch nach der Reform alle Liegenschaften erhalten, dennoch handele es sich, um eine signifikante Reduzierung der Dienstposten am Standort. Der zu erwartende Einnahmeverlust für die Stadt müsse kompensiert werden, forderte Köthe Hilfe von Bundes- und Landesregierung ein.
Thomas Behr übte aus Sicht des Bundeswehrverbands Kritik an der Umsetzung der Reform. Im Prinzip müsse die Bundeswehr die gleichen Aufgaben wie vor der Reform erfüllen – nur mit weniger Personal und weniger Mitteln. Auch Personalrat Thorsten Schmidt wies darauf hin, dass die Stellenreduzierung bei den Zivilbeschäftigten ohne ordentliche Aufgabenkritik durchgeführt wurde und somit für Probleme sorgt.
Einig waren sich die Diskutanten darin, dass Gewinnung und Ausbildung des Personals für die Bundeswehr Priorität haben muss. „Bisher wurden die vom Ministerium gesetzten Ziele bei der Personalgewinnung nicht erfüllt. Die Bundeswehr muss attraktiver werden. Da geht es um die Akzeptanz in der Gesellschaft, aber auch um die Bezahlung und die Vereinbarkeit von Familie und Dienst“, machte Klingbeil deutlich. Der 35-Jährige, der Mitglied im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestags ist, forderte Nachbesserungen in der Umsetzung der Bundeswehrreform. „Es ist noch nicht zu spät, um nachzusteuern. Die Bundeswehrreform wurde falsch angefangen, weil allein Einsparungsziele im Mittelpunkt standen. Wir können uns nicht erlauben eine solche Reform auf dem Rücken der Kommunen, der Soldaten und Zivilbeschäftigten durchzuführen. Der Verteidigungsminister muss hier seiner Verantwortung gerecht werden“, so Klingbeil.