„Hebammen brauchen weitere Verbesserungen“ – Klingbeil sprach mit Geburtshelferinnen aus der Region

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil hat sich vor kurzem mit Hebammen aus den Landkreisen Rotenburg und Heidekreis getroffen, um gemeinsam mit Ihnen über die ersten Maßnahmen der Bundesregierung für eine Verbesserung der Situation freiberuflicher Hebammen zu beraten.

„Der Protest der Hebammen und die Unterstützung vieler Familien war auf den ersten Metern erfolgreich. Nur weil so viele mit Nachdruck auf die schwierige Lage vieler Geburtshelferinnen aufmerksam gemacht haben, hat sich in den vergangenen Monaten etwas bewegt. Klar ist aber, dass die bisherigen Schritte noch nicht ausreichen. Mir war wichtig nach den ersten Beschlüssen in Berlin ein offenes Feedback von Hebammen hier vor Ort einzuholen“, sagte Klingbeil.
 
Viele Hebammen beklagen seit langem steigende Prämien für ihre Haftpflichtversicherungen. Viele können die jüngsten Prämienanstiege nicht mehr bezahlen. „Die Arbeit der Hebammen in der Geburtshilfe und der Vor- und Nachsorge ist gerade hier im ländlichen Raum unersetzlich. Es ist gut, dass der Bundestag vor allem für Hebammen mit wenigen Geburten Anfang Juni die Einführung eines Sicherstellungszuschlags beschlossen hat. Das hilft zumindest für den Moment weiter. Wir sollten aber nicht so tun als seien damit alle Probleme gelöst“, sagte Klingbeil.
 
Deutlich wurde im Gespräch nämlich auch, dass viele weitere grundsätzliche Probleme ungelöst seien. So setze die Ankündigung von Versicherungsunternehmen sich in naher Zukunft aus dem Markt zurück zu ziehen viele Hebammen zusätzlich unter Druck. „Bis spätestens Ende 2016, wenn der zuletzt ausgehandelte Haftpflichttarif ausläuft, muss deshalb eine grundsätzliche Lösung gefunden werden“, so Klingbeil. In der Diskussion seien Überlegungen wie eine staatliche Versicherung für alle Gesundheitsberufe oder eine vollständige oder teilweise Übernahme der Schadenssummen durch die Krankenkassen. „Bei allen Varianten gibt es aber zahlreiche rechtliche Bedenken, die nicht sofort auszuräumen kann. Hier brauchen wir noch etwas Zeit für die Klärung“, schilderte Klingbeil die Diskussion in Berlin. Der 36-Jährige sagte zu den Dialog zum Thema mit den Hebammen auch in den kommenden Monaten fortzusetzen.