Fraktionschef Mützenich und Klingbeil werben in Rotenburg für mehr Solidarität

Bei einer Dialogveranstaltung mit ehrenamtlich sowie beruflich sozial engagierten Bürgerinnen und Bürgern in Rotenburg hatte der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil prominenten Besuch: Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, war in Rotenburg zu Gast und dankte den Teilnehmenden für ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement, das durch die Corona-Pandemie erschwert ist.

Klingbeil: „Die Corona-Pandemie hat insbesondere in den sozialen Berufen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vor besonders große Herausforderungen gestellt. Uns ist wichtig zu erfahren, wie die Tafeln, Lebenshilfen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter und die verschiedenen sozialen Berufsgruppen und Institutionen aus dem Heidekreis und dem Landkreis Rotenburg die Corona-Pandemie erleben und welche Wünsche und Forderungen sie an die Politik haben.“ Klingbeil hatte deshalb zur Diskussionsrunde mit Mützenich in Rotenburg eingeladen.

Corona: Finanzielle Schutzschirme haben geholfen

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten von einer schwierigen Zeit in den letzten anderthalb Jahren: Kundinnen und Kunden von Tafeln litten unter Vereinsamung während die Tafeln geschlossen hatten, auch Obdachlose seien durch die Pandemie noch stärker vereinsamt und die Arbeit der Hilfsangebote hätte sich durch Corona verkompliziert. Die finanziellen Schutzschirme der Politik seien aber eine große Hilfe gewesen.

Klingbeil: „Wir wollen das Sozialsystem neu auflegen“

Mützenich, seit 2019 Fraktionschef, machte klar, wie wichtig die nächsten Monate und Wochen für die Zukunft des Landes seien: „Wir entscheiden jetzt, wo wir in 10 Jahren sind. Die gesellschaftliche Solidarität muss wieder mehr im Vordergrund stehen“, so Mützenich. Neben tarifgebundenen Verträgen für die Pflege sei dafür die Stärkung der beruflichen Ausbildung wichtig. „Wir brauchen keine weiter zunehmende Akademisierung“, so Mützenich, der stattdessen für die Offenheit zur Aufnahme von ausländischen Fachkräften warb. Thema waren zudem die Hartz-IV Leistungen. „Wir wollen das Sozialsystem neu auflegen“, bekräftigte Klingbeil die Dringlichkeit von Reformen in der Sozialpolitik und forderte eine Kindergrundsicherung zur Verhinderung von Kinderarmut. Auch die Anregung der Teilnehmenden, die Zuverdienstgrenze für Hartz-IV Empfänger zu erhöhen, stieß bei Klingbeil und Mützenich auf offene Ohren.

Mit der Diskussion solle der Dialog allerdings nicht beendet werden: Klingbeil rief die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu auf, sich bei Fragen oder weiteren Anregungen gerne jederzeit bei ihm zu melden.